Vizepräsident des Rechnungshofs Gerhard Gößler verabschiedet

Günter Kunz tritt am 01. Februar 2006 seine Nachfolge an

Karlsruhe: Heute wurde der Vizepräsident des Rechnungshofs Baden-Württemberg Gerhard Gößler nach 36-jähriger Dienstzeit in der Finanzverwaltung und der   Finanzkontrolle in den Ruhestand verabschiedet. „Herr Gößler kann auf ein beachtliches berufliches Werk zurückblicken. Unter seiner Leitung und Betreuung wurden zahlreiche viel beachtete Prüfungen durchgeführt, die zur Verbesserung der Wirtschaftlichkeit in der Landesverwaltung und zur Nutzung von Wirtschaftlichkeitspotenzialen beim SWR beigetragen haben. Aber auch die Finanzkontrolle selbst profitierte in den letzten 25 Jahren immer von den profunden Fachkenntnissen, dem Ideenreichtum und der Durchsetzungskraft von Herrn Gößler,“ so Martin Frank, der Präsident des Rechnungshofs, bei der heutigen Feierstunde.

Geboren wurde Gerhard Gößler 1941 in München, aufgewachsen ist er in Karlsruhe, Mannheim und Tübingen. Nach dem Studium der Rechtswissenschaften in Tübingen und Berlin trat er nach seinem Zweiten Juristischen Staatsexamen 1969 in die Finanzverwaltung Baden-Württemberg ein. Nach Stationen im Finanzamt Esslingen und bei der Oberfinanzdirektion Stuttgart wechselte er im Jahre 1973 in das   Finanzministerium, wo er in verschiedenen Abteilungen, zuletzt in der   Haushaltsabteilung als Referatsleiter tätig war. Im Jahre 1981 übernahm   Herr Gößler beim Rechnungshof zunächst die Leitung der Abteilung, die für Fragen der Wirtschaftlichkeit und Organisation, der Datenverarbeitung, des Rundfunks und des Personals zuständig war, und im Jahre 1994 die Abteilung Steuer, Beteiligungen und   Rundfunkangelegenheiten. Seit seiner Ernennung zum Vizepräsidenten im Jahre 1998 verantwortete er etwa die Hälfte der Sacharbeit des Rechnungshofs unmittelbar. Die Zahl der Prüfungen, die unter der Leitung von Herrn Gößler bearbeitet wurden, ist kaum überschaubar. Viele seiner Ergebnisse haben bundesweit Beachtung gefunden. Herr Gößler hat hergebrachte Strukturen nicht nur im Rahmen von Prüfungen hinterfragt, sondern auch in einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen. Darüber hinaus war er u. a. bei der Württembergischen Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie und bei der Führungsakademie regelmäßig ein gefragter Referent. Trotz einer starken beruflichen Beanspruchung hat Herr Gößler stets bedeutende Ehrenämter wahrgenommen. Dieses gesellschaftliche Engagement wurde 1990 durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt. Präsident Frank dankte Herrn Gößler für seinen hohen persönlichen Einsatz im Dienste der Finanzkontrolle und wünschte ihm alles Gute in seinem neuen Lebensabschnitt.

Am 01. Februar 2006 wird Günter Kunz das Amt des Vizepräsidenten übernehmen. „Mit Herrn Kunz bekommt der Rechnungshof einen Vizepräsidenten, der das Geschäft der Finanzkontrolle schon während seiner Zeit als Abteilungsleiter wesentlich mitgeprägt und zum Erfolg der letzten Jahre entscheidend beigetragen hat“, so Frank bei der heutigen Amtseinführung. Der Landtag hatte schon am 15. Dezember 2005 mit großer Mehrheit der Ernennung von Günter Kunz zum neuen Vizepräsidenten zugestimmt. Nun hat Ministerpräsident Oettinger ihn mit Wirkung zum 01. Februar 2006 ernannt.

Der 52-jährige Jurist Günter Kunz ist in Bruchsal geboren und lebt in Kraichtal. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder. Nach seinem Studium der Rechtswissenschaften in Mannheim und seiner Referendarzeit trat er 1982 in die Finanzverwaltung Baden-Württemberg ein. Zunächst war er bei verschiedenen Finanzämtern und der Oberfinanzdirektion Karlsruhe tätig. 1985 führte ihn sein Weg nach Stuttgart ins Finanzministerium, wo er in der Zentralstelle als persönlicher Referent von Staatssekretär Heckmann tätig war. 1987 wechselte er ins Staatsministerium. Dort war er zunächst Pressereferent und später Personalreferent; ab 1996 war er als leitender Ministerialrat stellvertretender Abteilungsleiter. Im Jahre 1998 wurde er zum Rechnungshofdirektor ernannt und übernahm beim Rechnungshof in Karlsruhe die Leitung der Abteilung, die für die Prüfung des Finanzministeriums, der Finanzverwaltung, des Wirtschaftsministeriums sowie für die Beteiligungen des Landes zuständig ist. Unter der Leitung von Herrn Kunz wurden in den letzten Jahren   stark beachtete Prüfungen im Geschäftsbereich des Finanz- und Wirtschaftsministeriums durchgeführt. „Herrn Kunz zeichnet nicht nur sein gleichermaßen breites wie tiefes Fachwissen aus, sondern auch sein Gespür für Verbesserungsmöglichkeiten in der Landesverwaltung. Als Vizepräsident wird er auf diese Eigenschaften ebenso zurückgreifen können wie auf seine Führungskompetenz und seine natürliche und offene Art“, mit diesen Worten wünschte Präsident Frank Herrn Kunz einen guten Start in der neuen Funktion.