Einsparpotenzial in Millionenhöhe durch Holzhackschnitzel-Heizungen

  • 40 % der landeseigenen Gebäude werden mit Erdgas und Heizöl beheizt - rd. 25 Mio. € Brennstoffkosten pro Jahr
  • Finanzkontrolleure errechnen Kosteneinsparpotenzial von rd. 37 % beim Einsatz von Holzhackschnitzel-Heizungen
  • bei Neubauten und Sanierungsvorhaben sollten Holzhackschnitzel-Heizungen in die Planung mit einbezogen werden

Karlsruhe/Stuttgart. „Zielgerichtete Investitionen können langfristig zu erheblichen Kosteneinsparungen führen. Unsere Untersuchungen zeigen, dass Holzhackschnitzel-Anlagen wirtschaftlicher sind als vergleichbare Heizanlagen mit Erdgas- oder Heizölbefeuerung. Wir empfehlen daher, bei Neubauten und Sanierungsvorhaben Holzhackschnitzel-Heizungen in die Planung mit einzubeziehen. Auf diese Weise kann der Haushalt in Millionenhöhe entlastet und zugleich ein Beitrag zu Umweltschutz geleistet werden“, so Martin Frank, der Präsident des Rechnungshofs Baden-Württemberg bei der Vorstellung der Denkschrift 2005 in Stuttgart.

Derzeit beheizt das Land 40 % seiner Gebäude mit Erdgas und Heizöl. Die Brennstoffkosten hierfür belaufen sich auf rd. 25 Mio. € pro Jahr. Während private, gewerbliche und kommunale Bauherren und Betreiber zunehmend Holzhackschnitzel-Anlagen zur Beheizung ihrer Gebäude einsetzen, erprobte die Staatliche Vermögens- und Hochbauverwaltung bisher nur vereinzelt die Beheizung mit dem nachwachsenden Rohstoff Holz.

Selbst in Anbetracht zunächst höherer Investitionskosten sieht der Rechnungshof aufgrund der günstigen Brennstoffkosten deutliche Kostenvorteile, wenn die Anlagenleistung 150 kW übersteigt. Insgesamt haben die Karlsruher Finanzkontrolleure eine Kosteneinsparung von rd. 37 % für den Einsatz von Holzhackschnitzeln gegenüber Erdgas und Heizöl errechnet. In dieser Ersparnis sind die höheren Investitions- und Personalausgaben bereits enthalten. Mittelfristig erwartet der Rechnungshof noch weitere Kostenvorteile, da die Heizkosten zunehmend von der Preisentwicklung der Brennstoffe abhängen, während die Entwicklung bei den Investitionsausgaben eine geringere Rolle spielt. Wenn ein Viertel des Erdgasverbrauchs von Landesliegenschaften, also rd. 250.000 MWh, durch Holzhackschnitzel ersetzt würde, könnten mindestens 5 Mio. € jährlich bei den Heizkosten eingespart werden. Der Landeshaushalt würde nachhaltig entlastet.

Der Rechnungshof schlägt deshalb vor, insbesondere bei größeren Neubauten und Sanierungsvorhaben die Einrichtung von Holzhackschnitzel-Heizungen in die Planung mit einzubeziehen.