Wissenschaftliche Werkstätten der Universität Stuttgart
Die Universität Stuttgart unterhielt auf ihrem Campus mehr als 100 wissenschaftliche Werkstätten, die begleitende und unterstützende Dienste für Forschung und Lehre leisten. Der Rechnungshof prüfte an drei Fakultäten der Universität Stuttgart die Haushalts- und Wirtschaftsführung der 35 Metall- und Glaswerkstätten. Dabei zeigten sich Mängel in der Aufbau- und Ablauforganisation der Werkstätten. Der Rechnungshof kritisierte insbesondere die kleinteilige Organisation der Werkstätten, eine teilweise zu hohe Personalausstattung, die unzureichende Kooperation zwischen den Werkstätten, vernachlässigte Sicherheitsaspekte und Mängel bei der Dokumentation und Abrechnung der Werkstattaufträge. Er schlug vor, die Aufbau- und Ablauforganisation der technischen Werkstätten an der Universität Stuttgart zu verbessern.
Parlamentarische Behandlung
Der Landtag hat die Landesregierung gebeten, auf die Universität Stuttgart mit dem Ziel einzuwirken,
• die sächliche und personelle Ausstattung, die Leistungen und die Kosten ihrer wissenschaftlichen Werkstätten vollständig zu erfassen,
• die wissenschaftlichen Werkstätten zu größeren Einheiten zusammenzufassen, die Betriebs- und Investitionskosten, wo möglich, zu reduzieren und das in den wissenschaftlichen Werkstätten beschäftigte Personal mittelfristig zu reduzieren,
• bei der Zusammenarbeit der wissenschaftlichen Werkstätten mit den An-Instituten die geltenden Regelungen konsequent anzuwenden und - wo notwendig - Kooperationsverträge zu schließen.
Reaktion der Landesregierung
Die Landesregierung hat mitgeteilt, die Universität Stuttgart habe inzwischen eine Werkstattkommission eingerichtet, welche die vom Rechnungshof geforderte Erfassung und Analyse der Geräte-, Personal- und Raumsituation der Werkstätten durchführe. Eine universitätsweite Übersicht über Sondermaschinen sei mit dem Ziel erstellt worden, die einrichtungsübergreifende Nutzung und Auslastung von Maschinen zu fördern. Zusätzlich würden für die Zusammenarbeit mit angegliederten Forschungseinrichtungen - und auch universitätsinterne Zwecke - ein Auftrags- und Dokumentationssystem sowie ein Auftragsformular für Werkstattaufträge entwickelt. Durch die Reduktion von Werkstattflächen, die gemeinschaftliche Nutzung von Geräten, Maschinen und Werkstätten sowie einen Abbau von 11 Personalstellen sollen bis 2016 mehr als 800.000 Euro eingespart werden.
Parlamentarische Erledigung
Der Landtag hat den Bericht der Landesregierung zur Kenntnis genommen und das parlamentarische Verfahren am 18.07.2013 beendet.
Bewertung Zielerreichung
Dem Anliegen des Rechnungshofs wurde voll entsprochen. In Zusammenarbeit von Rechnungshof, Universität und Landtag ist ein erfolgreiches Projekt entstanden, durch das einmalige und laufende Einsparungen in sechsstelliger Höhe erzielt werden.