[68] Informations- und Kommunikationstechnik bei der Universität Hohenheim

Denkschrift 2010 Beitrag Nr. 28 (Kapitel 1419)

Die IuK-Strukturen der Universität Hohenheim waren stark dezentral organisiert. Neben der Universitätsbibliothek gab es noch die IuK-Verwaltung und das wissenschaftliche Rechenzentrum. Das IuK-Personal war über die ganze Universität verteilt und nahm parallel viele Querschnittsaufgaben wahr. Dadurch wurde auch wissenschaftliches Personal sachfremd gebunden, das dann für Forschung und Lehre nicht mehr zur Verfügung stand. Die Einrichtungen der Universität hatten eigenständig IuK-Geräte oft nur in kleinen Stückzahlen und zu teuer eingekauft. Vergabevorschriften und interne Regelungen wurden nicht immer beachtet. Es gab eine Vielfalt von Gerätetypen, die eine wirtschaftliche Beschaffung von Zubehör verhinderte. In den IuK-Einheiten wurden Haushaltsmittel angesammelt. Es fehlte eine bedarfsorientierte jährliche Budgetplanung und eine aussagekräftige Kostenrechnung.

Der Rechnungshof forderte, die IuK der Universität Hohenheim unter einem Dach zu einem schlagkräftigen und in IuK-Fragen weisungsbefugten IuK-Zentrum zusammenzuführen. Außerdem sollte das zukünftige IuK-Zentrum den Einkauf von IuK-Geräten steuern und möglichst gemeinsame Ausschreibungen des Landes nutzen. Das Ansparen von Studiengebühren für spätere IuK-Beschaffungen hielt der Rechnungshof für bedenklich.

Parlamentarische Behandlung

Der Landtag hat die Landesregierung ersucht, bei der Universität Hohenheim darauf hinzuwirken, dass sie ihre IuK-Strukturen wirtschaftlicher organisiert. Dazu sollten die IuK-Aufgaben in einem Informationszentrum im Sinne von § 28 Landeshochschulgesetz zusammengeführt werden. Die Vergabeaufgaben im IuK-Bereich sollten von der Zentralen Beschaffungsstelle der Universitätsverwaltung wahrgenommen und dabei auch gemeinsame Ausschreibungen des Landes berücksichtigt werden. Außerdem sollte ein zentrales Bestandsmanagement eingeführt werden. Die dezentrale Bewirtschaftung sollte auf der Basis einer bedarfsorientierten jährlichen Budgetplanung durchgeführt und dabei steuerungsrelevante Informationen aus der Kosten- und Leistungsrechnung, insbesondere Kennzahlen, stärker einbezogen werden.

Reaktion der Landesregierung

Die Landesregierung hat mitgeteilt, die Universität Hohenheim habe ein Kommunikations-, Informations- und Medienzentrum eingerichtet. Die Vergabeaufgaben wären jetzt klar aufgeteilt und verschiedenen Organisationseinheiten eindeutig zugeordnet. Ein zentrales Bestandsmanagement als Basis einer bedarfsgerechten Budget-Steuerung und Bewirtschaftung sei im Aufbau.

Parlamentarische Erledigung

Der Landtag hat den Bericht der Landesregierung zur Kenntnis genommen und das parlamentarische Verfahren am 24.05.2012 beendet.

Bewertung Zielerreichung

Mit den umgesetzten oder zumindest eingeleiteten Maßnahmen hat die Universität Hohenheim die erkannten Defizite der IuK zügig und umfassend aufgearbeitet. Die Forderungen des Rechnungshofs sind erfüllt.