[15] Evaluation an allgemeinbildenden Schulen
Die öffentlichen Schulen sind verpflichtet, ihre Schul- und Unterrichtsqualität regelmäßig zu evaluieren. Ergänzend dazu werden sie in angemessenen zeitlichen Abständen durch das Landesinstitut für Schulentwicklung evaluiert. Die gesamte Evaluation ist aufwendig und bindet Personal.
Der Rechnungshof schätzte die Gesamtkosten eines Evaluationszyklus auf bis zu 170 Mio. Euro. Er empfahl dem Kultusministerium, sich einen fundierten Überblick über die Kosten der Evaluation an den Schulen zu verschaffen und die Ergebnisse der Evaluation in Zielvereinbarungen mit den Schulen umzusetzen. Überdies sollte das Ministerium anhand der bisherigen Erfahrungen prüfen, ob die Evaluation mit einem geringeren Ressourcenverbrauch durchgeführt werden kann.
Parlamentarische Behandlung
Der Landtag hat die Landesregierung ersucht, sich durch eine stichprobenhafte Erhebung einen fundierten Überblick über die Kosten der Evaluation an den Schulen zu verschaffen. Weiterhin bat er, ihm über die Entwicklung der Evaluation an Schulen sowie über die Einführung und Umsetzung von Zielvereinbarungen zwischen Schulen und Schulaufsicht zu berichten.
Reaktion der Landesregierung
Die Landesregierung hat die Ressourcen genannt, welche in die systematische Qualitätsentwicklung eingebracht werden können und einen Überblick über die Kosten der Evaluation gegeben. Die Prozessschritte der Fremdevaluation und des Planungsverfahrens am Landesinstitut für Schulentwicklung seien stetig optimiert worden. Die durchschnittlichen Kosten der Fremdevaluation der Jahre 2011 und 2012 wurden den Werten des Rechnungshofs aus 2009 als Vergleichsgröße gegenüber gestellt. Die Optimierungsgewinne lägen bei den allgemeinbildenden Schulen zuletzt bei mehr als 10 Prozent, bei den beruflichen Schulen bei mehr als 39 Prozent. Beim Kultusministerium sei eine Arbeitsgruppe mit dem Schwerpunkt gebildet worden, die zweite Evaluationsrunde zu planen. Angestrebt werde eine Verfahrensoptimierung, die die Evaluationskosten um weitere 20 Prozent verringern soll. In den weiteren Ausführungen hat sie sich mit der Entwicklung der Evaluation an den Schulen sowie mit der Einführung und Umsetzung der Zielvereinbarungen zwischen Schule und Schulaufsicht befasst. Zum Ende des Schuljahres 2010/11 hätten nur 39 Prozent der fremdevaluierten allgemeinbildenden Schulen eine Zielvereinbarung mit der Schulaufsicht abgeschlossen. Ende des Schuljahres 2011/12 seien es bereits 56 Prozent gewesen.
Parlamentarische Erledigung
Der Landtag hat den Bericht der Landesregierung zur Kenntnis genommen und das parlamentarische Verfahren am 11.04.2013 beendet.
Bewertung Zielerreichung
Die Landesregierung ist den Anliegen des Landtags überwiegend nachgekommen. Das Landesinstitut hat in den vergangenen Jahren den Evaluierungsprozess deutlich optimiert. Seit der Prüfung wurden die systematische Qualitätsentwicklung der Schulen und die Fremdevaluation des Landesinstituts erheblich verbessert, die Kosten wurden verringert. Dieser Prozess dauert an.