[64] Haushalts- und Wirtschaftsführung der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe
Der Rechnungshof prüfte im Jahr 2003 die Haushalts- und Wirtschaftsführung der Staatlichen Hochschule für Gestaltung und stellte dabei fest, dass die finanzielle Ausstattung der Hochschule nicht ausreicht, um den jährlichen Reinvestitionsbedarf von 940.000 € zu decken. Der Rechnungshof schlug vor diesem Hintergrund vor, die Personalausstattung der Hochschule um drei Professorenstellen und drei Mittelbaustellen zu reduzieren und dadurch Mittel für die notwendigen Reinvestitionen zu gewinnen. Außerdem regte der Rechnungshof an, die Einwerbung von Drittmitteln zu verbessern und durch eine noch stärkere Verzahnung mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie und eine Kooperation mit den anderen Karlsruher Kunsthochschulen weitere Einsparpotenziale zu erschließen.
Parlamentarische Behandlung
Der Landtag hat beschlossen, die Landesregierung zu ersuchen, die Zahl der Studierenden an der Hochschule weiter zu reduzieren, die Hochschule stärker mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie zu verzahnen und durch geeignete Maßnahmen den Spielraum für die nachhaltige Finanzierung der notwendigen Ersatzbeschaffungen zu sichern.Weiterhin wurde die Landesregierung aufgefordert, auf die Hochschule mit dem Ziel einzuwirken, einen qualifizierten Struktur- und Entwicklungsplan vorzulegen, mehr Drittmittel einzuwerben und durch Kooperation mit den beiden anderen Karlsruher Kunsthochschulen Synergiepotenziale zu erschließen.
Reaktion der Landesregierung
Im Dezember 2005 hat die Landesregierung berichtet, dass es gelungen sei, die Zahl der Studierenden von 411 auf 362 im Jahr 2005 zu verringern. Die Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie sei intensiviert worden. Durch Mittelschöpfungen sei es gelungen, in den Jahren 2004 und 2005 insgesamt 420.000 € zusätzliche Investitionsmittel zu generieren.
Die vom Rechnungshof angemahnte Evaluation des Studienbetriebs sei für das Jahr 2006 vorgesehen, der Struktur- und Entwicklungsplan sei vorgelegt und im März 2005 genehmigt worden.
Parlamentarische Erledigung
Der Finanzausschuss hat den Bericht der Landesregierung zur Kenntnis genommen und das parlamentarische Verfahren beendet.
Bewertung Zielerreichung
Die Empfehlungen des Rechnungshofs zur weiteren Entwicklung der Hochschule für Gestaltung sind nur teilweise erfüllt worden. Der Struktur- und Entwicklungsplan liegt seit dem Jahr 2005 vor, die Evaluation durch den Wissenschaftsrat ist im Jahr 2007 erfolgt. Auch die Verzahnung der Hochschule mit dem Zentrum für Kunst und Medientechnologie ist weiter vorangeschritten.
Nach wie vor unzureichend ist nach Auffassung des Rechnungshofs jedoch das für notwendige Reinvestitionen zur Verfügung stehende Budget. Die Personalausstattung der Hochschule könnte noch weiter reduziert werden, um auf diese Weise die notwendigen Investitionsmittel zu generieren. Auch die Einwerbung von Drittmitteln und die Kooperation mit den benachbarten Kunsthochschulen sind noch immer verbesserungsfähig.
Parlamentsdokumentation