[60] Auslastung der theologischen Fakultäten an den Universitäten des Landes

Denkschrift 2005 Beitrag Nr. 25 (Kapitel 1410, 1412, 1415)

Der Rechnungshof prüfte im Jahr 2004 die Auslastung der vier theologischen Fakultäten an den Universitäten Tübingen, Freiburg und Heidelberg in der Lehre. Dabei ergaben sich Auslastungen zwischen 33,5 % (Katholische Theologie in Tübingen) und 43,4 % (Katholische Theologie in Freiburg). Der Rechnungshof empfahl vor diesem Hintergrund den Universitäten, die personelle Ausstattung der theologischen Fakultäten so weit zu reduzieren, dass die Überkapazitäten auf ein vertretbares Maß zurückgeführt werden. Außerdem wurde den Fakultäten empfohlen, den Lehrexport an andere baden-württembergische Hochschulen zu verstärken, um auch dadurch die Auslastung zu verbessern.

Parlamentarische Behandlung

Der Landtag hat beschlossen, die weitere Entwicklung in den vier theologischen Fakultäten unter Berücksichtigung theologischer, seelsorgerischer und ökumenischer Notwendigkeiten und der Zahl der Studierenden zu beobachten und dem Landtag hierüber zu berichten.

Reaktion der Landesregierung

Die Landesregierung hat berichtet, dass sich die Studienanfängerzahlen an allen vier Fakultäten bis zum Ende des Studienjahres 2006/2007 so weit erhöht haben, dass die Auslastung an den beiden Tübinger Fakultäten und an der Freiburger Fakultät nunmehr zwischen 75 % und 78 % betrage, in Heidelberg sei sogar eine Auslastung von 119 % erreicht. Damit sei die Notwendigkeit, die Ausstattung der theologischen Fakultäten über das ohnehin geplante Maß hinaus zu reduzieren, entfallen.

Parlamentarische Erledigung

Der Finanzausschuss hat diesen Bericht der Landesregierung zur Kenntnis genommen und das parlamentarische Verfahren beendet.

Bewertung Zielerreichung

Die Steigerung der Studienanfängerzahlen und die Erhöhung der Lehrexporte haben zu einer Verbesserung der Auslastung an den Theologischen Fakultäten gegenüber dem Prüfungszeitraum geführt. Allerdings bewegt sich die Auslastung an drei der vier Fakultäten noch immer an der gerade noch hinnehmbaren Untergrenze. Die theologischen Fakultäten und die Kirchen werden sich deshalb auch in Zukunft intensiv bemühen müssen, eine hinreichend große Zahl von Studierenden für das Studium der Theologie zu motivieren. Sollten die Studienanfängerzahlen wieder zurückgehen, wird es unumgänglich werden, die personelle Ausstattung der theologischen Fakultäten weiter zu reduzieren, zumal die dort gebundenen Ressourcen an anderer Stelle dringend benötigt werden.

Parlamentsdokumentation