[58] Förderung von Wissenschaftlerinnen für eine Fachhochschulprofessur
Der Rechnungshof prüfte 2004 die verschiedenen Programme, mit denen das Land Wissenschaftlerinnen fördert, um sie für die Berufung auf eine Fachhochschulprofessur zu qualifizieren. Dabei ergab sich, dass die Ausgaben, die für diesen Zweck geleistet wurden, allenfalls mäßige Wirkung erzielten, dass das Nebeneinander von verschiedenen Förderprogrammen nahezu unüberschaubar war und dass eine Evaluation der Förderinstrumente zu keiner Zeit stattgefunden hatte.
Der Rechnungshof empfahl, jene Elemente der Förderung, die eine günstige Kosten-Nutzen-Relation haben (z. B. das Lehrauftragsprogramm und die von den Frauenbeauftragten vorgehaltene Online-Datenbank) weiterzuführen. Die übrigen Förderprogramme sollten zusammengefasst und gestrafft, mit messbaren Zielen versehen und zu gegebener Zeit evaluiert werden.
Parlamentarische Behandlung
Der Landtag hat die Landesregierung ersucht, die Förderung von Wissenschaftlerinnen für eine Fachhochschulprofessur mit der Maßgabe weiterzuführen, dass langfristige Ziele messbar formuliert, die Förderinstrumente evaluiert, die Förderprogramme konzentriert und eine Optimierung der Organisation der Konferenz der Frauenbeauftragten geprüft wird.
Reaktion der Landesregierung
Die Landesregierung hat in ihrem Bericht an den Landtag erstmals ein messbares Ziel der Förderung definiert. Danach soll innerhalb von fünf Jahren ein Professorinnenanteil von 15 % an den baden-württembergischen Fachhochschulen erreicht werden. Die geforderte Evaluation der Programme sei nach dem Bericht der Regierung im Wesentlichen vom Ministerium selbst vorgenommen worden und habe zu einer Neustrukturierung und Konzentration der Programme geführt.
Parlamentarische Erledigung
Der Finanzausschuss hat den Bericht der Landesregierung zur Kenntnis genommen und das parlamentarische Verfahren beendet.
Bewertung Zielerreichung
Die Neustrukturierung und Konzentration der Förderprogramme entspricht den Forderungen des Rechnungshofs. Allerdings gibt es nach wie vor Verbesserungspotenziale hinsichtlich der Wirkungsweise und der Transparenz der Förderung. Es wird erheblicher Anstrengungen bedürfen, den Professorinnenanteil bis Ende 2011 tatsächlich auf den Zielwert von 15 % zu erhöhen.
Parlamentsdokumentation