Unterstützungsleistungen für Schulleitungen

22.09.2014

Eine wesentliche Aufgabe von Schulmanagement ist sicherzustellen, dass Unterricht auf qualitativ hohem Niveau stattfinden kann. Bereits 2003 hatte sich der Rechnungshof mit dem Thema „Schulleitungen an allgemein bildenden Schulen“ befasst. Die schulischen Managementaufgaben sind seither umfangreicher und komplexer geworden, da die Eigenständigkeit der Schulen gestärkt wurde.

Um die aktuelle Situation zu erfassen, haben wir eine Vollerhebung an allen öffentlichen allgemein bildenden Schulen (ohne sonderpädagogischem Bereich) durchgeführt. Von den 3.301 angeschriebenen Schulen haben sich 2.326 an der Umfrage beteiligt. Nach Validierung der Daten konnten 1.823 Schulen in die Auswertung einbezogen werden. Der Rechnungshof bedankt sich bei den Schulleiterinnen und Schulleitern für Ihre Mitwirkung.

Wir haben untersucht, welche konkreten Unterstützungsleistungen und Werkzeuge die Schulleitungen erhalten, wie sie deren Wirksamkeit einschätzen und welche ihnen fehlen. Wir bewerten die Situation der Schulleitungen heute wie bereits 2003 als verbesserungswürdig. Die Angaben der Schulleitungen zeigen, dass der Kernauftrag, Leitungs- und Gestaltungsaufgaben wahrzunehmen, unter den gegebenen Bedingungen allenfalls hinreichend erfüllt werden kann.

Die zentrale Herausforderung für Schulleitungen besteht in der Balance zwischen pädagogischer Führung und Verwaltungsmanagement. Mehr als zwei Drittel sehen ein solche als nicht gegeben an. Dieses Ungleichgewicht wirkt negativ auf die Schulleitungstätigkeit. Die Situation hat sich seit unserer Erhebung von 2003 verschlechtert.

Investitionen in die Qualität der Schulleitungen lohnen sich. Die Erkenntnisse aus den Antworten der Betroffenen gilt es dabei einzubeziehen. Die derzeitige Haushaltssituation lässt keine großen Spielräume für eine bessere personelle und sachliche Ausstattung zu. Deshalb ist eine Priorisierung geboten. Maßnahmen, die Personalressourcen freigeben, sollten zuerst angegangen werden.

Der Rechnungshof empfiehlt,

  • Aufgaben kritisch zu überprüfen,
  • Schulleitungen personell zu unterstützen,
  • schulscharfe Ausschreibungen zu verstärken,
  • Grundschulen in die regionale Schulentwicklung einzubinden,
  • Verwaltungsabläufe und Berichtswesen zu entschlacken,
  • praktikable Vorschriften und Checklisten zu erstellen,
  • IT-Unterstützung weiter zu konsolidieren und
  • Fortbildung anzupassen, Coaching und Supervision zu verstärken.

Letzte Änderung dieses Artikels: 22.09.2014